Kurzpredigt der Vereinigten Pfingstgemeinde Mannheim
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CHANUKKA-FEST

Chanukka bedeutet "Einweihung" und bezeichnet historisch die erneute Tempelweihe im Jahre 165 vor Chr. durch die Makkabäer. Es ist ein Lichterfest, das acht Tage, vom 25. Kislew bis zum 2. Tewt (Nov.-Dez.), von Juden gefeiert wird. Chanukka weist auf den Tag, als der Tempel entweiht und entheiligt wurde und genau drei Jahre später durch die Makkabäer wieder gereinigt und neu eingeweiht wurde. Der Feldherr Antiochus Epiphanes aus Syrien trieb die Juden aus Jerusalem heraus und machte aus dem Tempel ein Haus der Götzenanbetung mit heidnischen Bildsäulen und Schweineopfern auf dem Altar.

Der Tempelleuchter wurde gelöscht und die Ölvorräte geplündert. Einen einzigen Krug mit Öl, ausreichend für nur einen Tag, haben die Syrer übersehen. Der jüdische Priester Mattijahu Makkabäus aus Modi'in machte sich mit seinen fünf Söhnen und willigen Volksgenossen gegen die Hellenisierung auf. Sein Sohn Jehuda HaMakkabi, Judas Makkabäus, vertrieb erfolgreich die Syrer vom Tempelberg und reinigte als erstes den Tempel (l. Makk. 4,36-59). Hier setzte das Chanukka-Wunder ein. Er fand den kleinen Ölkrug und siehe da, anstatt nur einen Tag zu brennen, brannte der Leuchter acht volle Tage, bis man wieder neues Öl für den heiligen Tempelleuchter hergestellt hatte.

Es lohnt sich also, um geistliche Werte zu kämpfen. Wenn wir das Unsrige tun, tut Gott das Seinige dazu und dann geschehen Wunder. Während diesem Fest zündet man nach Sonnenuntergang den neunarmigen Leuchter, genannt Chanukkia, an. Acht Lichter werden allabendlich in steigender Zahl angezündet, wobei die neunte Kerze das Dienerlicht (schamasch) ist. Vor dem Anzünden spricht der Hausherr den Segensspruch etwa so: „Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen, das Chanukkalicht anzuzünden."

Dazu singt man das wunderschöne Chanukka-Lied "Maos Zur Jeschuati" ("Zuflucht, meiner Hilfe Hort"), abgeleitet aus Psalm 28,8 und Jesaja 17,10 und isst danach die in Öl gebackenen Ballen (die Suffganioth). In den Synagogen liest man zu Chanukka aus 4. Mose 7,1-8,4. Luther übersetzt in Joh. 10,22 "Chanukka" mit "Kirchweihe". Lese: Sacharja 2,14-4,7; 1.Könige 7,40-50. Dieser Artikel ist aus dem NAI 1997 Jahrbuch entnommen.

Pastor R. Wey

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