Vereinigte Pfingstgemeinde Mannheim
Die Einheit Gottes, Kapitel 1 >>>
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1. KAPITEL

GOTT

Als Geist und in seiner Wesensart unsichtbar.

„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Joh. 4,24

Gott ist Geist: Gottes Wesensart ist GEIST, Er ist nicht die Sonne, der Mond oder die Sterne, auch nicht eine Figur aus Stein, Holz oder Metall, noch ist er ein Tier oder ein Mensch. Er ist nicht Luft, Wind oder die Natur. Er ist GEIST, nicht ein Element, eine Einbildung oder eine unpersönliche Qualität, sondern Er ist real. Er ist existent und ist lebendig, ob man IHN ignoriert, an IHN glaubt oder nicht, all dies ändert nichts an der Wesensart Gottes.

Als Geist ist ER in seiner Wesensart für unsere Augen unsichtbar: Sichtbar kann ER dennoch sein, wie Paulus an die Kolosser schreibt (Kol. 1,15): „ Er (gemeint ist der Mensch Jesu ) ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes...“

2. Mose 33,20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.

Hiob 9,11 Siehe, er geht an mir vorüber, ohne daß ich’s gewahr werde, und wandelt vorbei, ohne daß ich’s merke.

Hiob 23,8-10 Aber gehe ich nun vorwärts, so ist er nicht da; gehe ich zurück, so spüre ich ihn nicht. Ist er zur Linken, so schaue ich ihn nicht; verbirgt er sich zur Rechten, so sehe ich ihn nicht. Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich erfunden werden wie das Gold.

1. Tim. 6,16 Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

1.Tim. 1,17 Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.

Hebräer 1,1-2 Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.

In den Schriftversen: Röm.1,20; 1. Tim. 1,17; Hebr.11,27 finden wir das griech.Wort „aoratos“, das sich hier auf Gottes Wesen bezieht und mit „unsichtbar, verborgen“ übersetzt wird. Die Unsichtbarkeit bezieht sich mehr auf Distanz, als auf die Substanz. Städte und Orte oder andere materielle Objekte können wir bei einer Entfernung von 60 km schon nicht mehr mit unseren bloßen Augen sehen. In dieser Entfernung sind sie für uns unsichtbar.

Gegenstände und Dinge, die versteckt oder verborgen sind, bezeichnen wir als unsichtbar. Alles, was sich außerhalb „unseres Auges“ befindet, ist für uns unsichtbar. Gott, Engel und Geisteswesen sind unsichtbar für unsere Augen. Sie können erscheinen und verschwinden, wie sie es möchten; natürlich so, wie Gott es zuläßt. Sie wurden aber auch für Menschen sichtbar, wie z.B. die Engel am Grab Jesu oder der Engel, der Petrus aus dem Gefängnis befreite.

Unsichtbarkeit muß hier als ein vorübergehender Zustand verstanden werden, der sich jedoch jederzeit ändern kann. Unsere Augen sehen vorläufig nur das Sichtbare oder Vergängliche. Wenn Gott aber unsere Augen salbt und die Schuppen, welche uns daran hindern, die geistige Welt um uns herum zu sehen, zur Seite schiebt, sehen wir, was dem natürlichen Auge verborgen ist.

Ein Beispiel, das dies beweist, ist an der Stelle der Schrift zu finden, die eine Begebenheit etwa 700 v.Chr. in einem Ort mit Namen Dotan beschreibt (2. Könige 6,13-21). Eine große Armee belagerte diesen Ort, um Elisa, den Propheten Gottes, gefangen zu nehmen. Dessen Diener stand morgens auf und sah, dass die ganze Stadt umher mit einem riesigen Heer belagert war. Dieser Diener bekam es mit der Angst zu tun, denn es gab nur wenige Soldaten in ihrer Stadt, und er fragte: „Was sollen wir tun?“ Elisa aber hatte keine Angst, Gott hatte seine Augen gesalbt. Elisa bat Gott, auch seinem Diener die Augen zu öffnen.

Was unsichtbar für ihn war, sollte sichtbar werden. Da öffnete der HERR dem Diener die Augen und er sah, dass der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her war, die sie beschützten. Seine Angst verflog, als er erkannte, dass diese himmlische Armee stärker war, als die irdische.

Diesem Beispiel zufolge ist es möglich, dass das, was wir das Unsichtbare nennen, doch sichtbar werden kann.

Jesus spricht in Johannes 4,24 zu der samaritischen Frau an der Quelle: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Die Frau sieht den Menschen Jesus, mehr nicht. Sie erkennt nicht, dass Er, Jesus, der Gott der Juden in Menschengestalt ist und zu ihr redet, sondern sie sieht ihn nur als einen Juden der an dem Brunnen sitzt und durstig zu sein scheint. Warum? Jesus hat sich ihr noch nicht zu erkennen gegeben. Würde Jesus sich ihr offenbaren (zu erkennen geben), würde sie wie Thomas sprechen und sagen: „Mein Herr und mein Gott!“ (siehe Johannes 20,28) Die Erkenntnis, wer Jesus Christus wirklich ist, geschieht auf persönliche Weise. Er tut es selbst.

Jesus möchte dieser Frau sagen, dass Gottes Wesensart Geist ist und dass solche, die Ihn anbeten wollen, nicht zu bestimmten Orten oder Stätten zu pilgern brauchen, um ihm zu gehorchen, sondern die wahren Anbeter werden überall dort, wo sie sich befinden, Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Denn Gott ist Geist, Er erfüllt Himmel und Erde und nichts ist vor seinen Augen verborgen.

Nachdem Jesus auferstanden war, erschien Er seinen Jüngern nicht in einer Geistesform, sondern in menschlicher Gestalt. Als sie Jesus, den sie tot glaubten, sahen, hielten sie ihn für einen Geist und hatten Angst. Jesus aber antwortete ihnen: „... Was seid ihr so erschrocken und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Faßt mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe“ (Lukas 24,38-39).

Der Apostel Paulus sagt in seiner Predigt zu den Athenern: „...Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch läßt er sich nicht von Menschenhänden dienen, wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.“ (Apostelgeschichte 17,24-25) Auch die Gläubigen in Korinth erinnert er daran und sagt: „Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ (2. Korinther 3,17) Die Rede ist hier von Jesus, nicht von einem anderen Herrn oder einem anderen Geist. Er ist der Herr, denn in Epheser 4,4-6 steht: „ein Leib und ein Geist, ...ein Herr, ein Glaube... ein Gott... “

Gottes Wesensart ist Geist und nur Er, welcher Herr ist, kann überall zur gleichen Zeit sein. In seinem Gebet zu Gott (2. Chronik 6,18) bekennt König Salomon, dass Er, Gott, Himmel und Erde erfülle und stellt sich die Frage: „... sollte Gott wirklich bei den Menschen auf Erden wohnen?“ Warum nicht? Es war schon immer der Wunsch Gottes, dass sich die Menschen Ihm nähern und Ihn wirklich erkennen. Zu seinem Volk, den Juden sprach Er einmal : „Wenn Ihr mich von ganzem Herzen sucht, so werde ich mich finden lassen.“ Gott verlangt immer noch Ehrlichkeit und Wahrheit von uns (Jeremia 29,13-14).

Joh.1,18 „Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt (offenbart).“ Das heißt: Niemals zuvor hat es eine Menschwerdung Gottes wie die in Bethlehem gegeben. Deshalb kann keiner sagen, Er wäre schon vorher auf diese Art und Weise erschienen. Jesus Christus ist Gott (unsichtbares Wesen) offenbart (sichtbar) in Menschengestalt. (vgl. mit: Joh. 6,46; Matth.11,27; 1. Tim. 3,16, Jes. 43,10b)

Nun spricht Jesus hier als ein Mensch:
Joh. 5,37 und der Vater, (der Geist) der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben. Ihr habt niemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen.“

Jesus sagt nicht, dass Gott keine Stimme hat, auch nicht, dass Gott sich nicht in einer Gestalt offenbaren könnte. Gott hat mit seiner Stimme schon zu Adam geredet, später auch zu dem ganzen jüdischen Volk am Berg Sinai. Sie alle hörten seine Stimme. Mose sprach mit IHM durch die Wolke. Er begegnete Abraham zu verschiedenen Zeiten und redete mit ihm. Jesus sagt hier lediglich: „Ihr habt niemals ... gehört.“ Warum? Weil sie taub und blind waren! Wären ihreAugen geistlich offen und ihre Ohren nicht taub, würden sie Jesus als ihren Gott erkennen, Seine Gestalt sehen und Seiner Stimme gehorchen. Vergiß nicht: Wer Jesus von Nazareth hört, der hört Gottes Wort.
Joh.6,46 Nicht als ob jemand den Vater (d.i.Gott) gesehen hätte außer dem, der von Gott gekommen ist; der hat den Vater (Gott) gesehen.

Wer von Gott ist, der erkennt den Vater und weiß, wer der Vater ist. Als die Jünger Jesu vor Ihm standen, sahen sie den Vater. Wir haben Ihn noch nicht gesehen, aber durch Seine Gnade werden wir Ihn sehen. (vgl. mit Joh. 1,18)

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Die Einheit Gottes/ Pastor Raymond Wey