Predigt der Vereinigten Pfingstgemeinde Mannheim
Monatsblatt - Predigtarchiv
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Predigt aus dem Monatsblatt vom Januar 2006

DER ANFANG DER EWIGKEIT

Luk 23,40-45 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

Hier am Kreuz auf Golgatha bekommen wir einen Ausschnitt aus den Gesprächen zwischen drei zum Tode verurteilten Menschen, welche unter dem Druck unmenschlicher Schmerzen standen. Zwei dieser Menschen hatte man wegen Diebstahl und Mord ans Kreuz genagelt, zur Strafe, zur Abschreckung und Warnung an alle. Beide waren schuldig, was auch einer von ihnen bestätigte. Aber der Gekreuzigte in der Mitte war kein Mörder und kein Dieb und doch hat man ihn ans Kreuz genagelt, um ihn tot zu sehen. Es gab mehrere Gründe für sein Todesurteil: Pilatus wusste, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Die Obersten der Juden stachelten die Volksmasse auf, um ihre Entscheidung durchzusetzen. Die Schrift sagt uns, dass der Erlöser kommen würde. Erlösen ja, dachten sie, aber nicht auf diese Weise, wie Jesus es versprach.

Und doch musste es so sein wie Er sagte: Er, der keine Sünde kannte, trug unsere Sünden am Kreuz. Der Prophet Jesaja schrieb über ihn: Er trug unsere Missetat, Schmerzen und Sündenstrafe. Nur so konnte Er den Preis zahlen, den das Gesetz forderte. Sein Leben für unseres, deshalb ist Er in die Welt gekommen, um zu sterben, damit wir durch Ihn das Leben haben können. Aus der Unterhaltung der Gekreuzigten können wir hören, wie einer von ihnen Jesus spottet und ruft:“ Wenn du Erlöser sein willst, komm erlös’ dich selbst und uns.“ Dasselbe riefen auch die Obersten der Juden, die vor dem Kreuz standen und ihn lästerten.

Wer wie diese denkt, kennt nicht die Schrift und Jesus, ihren Autor. Der andere Dieb und Mörder merkte, dass Jesus anders ist, denn dieser verfluchte seine Ankläger nicht. Er drohte nicht einmal in den Stunden des Todes und schwieg wie ein Lamm. Irgendwann am Kreuz bereute dieser Dieb seine Taten. Gnade konnte er nicht erwarten, sie haben Barrabas freigelassen, er aber würde heute das letzte Mal die Sonne sehen, dann würde auch für ihn die Ewigkeit anbrechen. In seiner Angst rief er zu Jesus, und erwartete nicht viel. Er empfand seine Schuld als zu groß, dass Gott sie ihm vergeben könnte. War es nicht so, dass nach dem Gesetz Mörder sterben müssen? Ja, und noch einmal ja. Trotzdem ruft er hinüber zu Jesu: „Herr, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Nicht viel, und doch die einzige Hoffnung, die er hatte. Vielleicht wendet sich das Blatt noch. Wenn ich sterbe komme ich vielleicht doch nicht an den ewigen Ort der Verdammten und Gottlosen. Wenn ich Ihn bitte, vielleicht hat Er Gnade, das ist das einzige was ich noch tun kann. Ich hätte auf Johannes hören und mich bekehren sollen, jetzt ist es zu spät. Wie viele Menschen begehen große Fehler und merken es erst, wenn es fast zu spät ist? Hier ist einer, der wirklich bereut, der kein Spiel mit Gott treibt und bittet: „Denk an mich“. Und der Ruf seiner Seele: „Kann mir noch vergeben werden, bevor ich in die Ewigkeit hinausgehe?“ Ich muss Ihn bitten, mehr wie nein sagen kann Er nicht. Mehr wie Verachtung für meine Taten kann Er nicht zeigen. Bange Minuten vergehen, da kommt die Antwort von Jesus: „Wahrlich, ich sage dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das Paradies ist der Ort der verstorbenen Gerechten, die ihre Auferstehung zum ewigen Leben erwarten. Jetzt hatte dieser ehemalige Dieb durch Gnade seine Gewissheit auf Erlösung bekommen. Er konnte trotz seiner Schmerzen am Kreuz in die Ewigkeit schauen, dass alles gut werden würde.

Aber wie ist es mit Ihnen? Sind Sie dem Evangelium gehorsam? Die Bibel ist kein Märchenbuch, sondern das Wort Gottes von dem, der nicht lügen kann. Himmel und Hölle sind keine Fiktion, sondern eine schreckliche Wirklichkeit. Sind Sie bereit für die Ewigkeit? An welchem Ort werden Sie sein? Ihre Reservierung werden Sie jetzt schon machen müssen. Nicht nur Sie, sondern jeder Mensch auf dieser Erde. Wer sich nicht nach Erlösung sehnt und dem Evangelium Jesu gehorcht, wird die Tür verpassen und keine Erlösung bekommen. Die Ewigkeit ist eine für uns unbegreiflich endlose Zeit, welche vor jedem Menschen liegt und nach dessen Tot beginnt. Deshalb der Ernst Jesu, deshalb auch das Kreuz, an dem Er für eine Botschaft starb, die jeder Menschen hören muss. Gott bietet einen Neuen Bund an, den es vorher nie gegeben hat. Den letzten vor dem letzten großen Gericht. Wer kann da noch spotten, wie krank und weltgesinnt muss man sein, um solch einen zukünftigen Tag zu ignorieren. Die Ewigkeit wird anbrechen, keiner kann dagegen etwas tun. Und doch kann man zusehen, dass man mit Seinem Schöpfer ins Reine kommt und Seinem Evangelium gehorcht! rw


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